Robinie, Scheinakazie, Schotendorn
Robinia
Leguminosae
Pseudoacacia
Scheinakazie
Höhe: 15-25 m
Wuchs: locker breit gewölbt, später schirmförmig
Laub: unpaarig gefiedert, späte, gelbe Herbstfärbung
Blüte: Mai bis Juni, weiß, hängende Trauben, wohl riechend
Frucht: bis Winter, braune Hülsen, dann aufspringend
Standort: weite Standortamplitude, trocken bis frisch, mäßig nährstoffreich, ausgewogen, sandig, lehmig, Kalk liebend, sonnig
Sonstiges: bedornt, dickborkig
Gestalt/Natur: Sehr schnellwüchsiger, großer, ringporiger Baum mit bis weit in die Krone reichendem, zu Drehwuchs neigendem Stamm; die bedornten, zick-zackförmigen Grundäste und Zweige wachsen schrägaufrecht oder waagerecht ausgebreitet und bilden eine lockere, unregelmäßige, breitgewölbte Krone, die im Alter – bei freiem Stand – eine schirmförmige Form annimmt; im engen Stand bleibt sie entsprechend schmal und hochgewölbt; in ihrer Heimat wächst die Scheinakazie häufig mehrstämmig und breitet sich mit Hilfe der Ausläufer dickichtartig aus.
Standort: Die Scheinakazie ist im östlichen Nordamerika weit verbreitet. Sie wächst dort in den artenreichen Laub-Mischwäldern bis in Höhenlagen von 1200 Meter. Sie kam bereits 1635 nach Europa und ist hier regional mittlerweile so stark verwildert, daß man sie als heimisch ansehen kann. Sie benötigt für eine optimale Entwicklung trockene bis frische, tiefgründige, durchlässige, schwach saure bis stark alkalische (kalkliebend), mäßig nährstoffreiche, sandige, kiesig-lehmige oder lehmige Böden; sie wächst aber auch noch auf Kies-, Kalk- oder sauren Abraumhalden.
Verwendung/Kultur: Ihr besonderer Wert liegt in der Anspruchslosigkeit, insbesondere in der Verträglichkeit von Trocken- und Hitzeperioden, in der sie anderen Baumarten absolut überlegen ist. Damit ist auch die richtige Verwendung umrissen. Sie ist ein robuster Allee- und Straßenbaum für extrem trockene, innerstädtische Kulturlandschaft eignet sie sich zum begrünen armer, trockener Böden, zum befestigen von Abhängen, von Flugsandböden und steinigen Halden oder zum Aufbau von Feldhecken an schwierigen Standorten. Nach einem Absetzen auf Stock treibt sie schnell und kräftig aus dem alten Holz durch.
Ökologie: Das Pioniergehölz bietet Vogelschutz und in seinen kräftigen Rindenspalten Nistmöglichkeiten für Spezialisten. Zu Beginn der Haupttrachtzeit sind die Blüten als Honigweide für Bienen wertvoll. Reiner Akazienhonig ist dickflüssig und kristallisiert nicht. Ein Aufsud der Blüten färbt Wolle, Seide und Papier gelb.
Das Holz variiert um gelb, es ist außergewöhnlich hart, fest und ausdauernd und gehört, zu den schwersten in Europa, ist bruchfester als Eichenholz. Es eignet sich für Parkett, Möbel, Grubenholz, zum Bootsbau, Schnitzen, Hobeln und Drechseln. Vor allem jedoch als Zaunpfähle (Rebpfähle, Weidepfähle, Heureiter, Hopfenmasten), die, als Spaltpfähle aus dicken Stämmen gewonnen, ohne Imprägnierung nach 30 Jahren noch unbeschädigt aus dem Boden geholt werden können, wesentlich dauerhafter als Eichenholz.
Quelle : Wilhelm Ley Baumschulen